Anhang Zwei |
Die Ursprünge und deren
Verbindung zu Eckankar |
Die Ursprünge und deren Verbindung zu Eckankar
(Zusammenfassung aus dem Text: "The
Genealogical Connection: Kirpal Singh, Paul Twitchell, and Eckankar")
ECKANKAR - 1965 von Paul Twitchell, einem ehemaligen Schüler von
Swami Premananda, Kirpal Singh und L. Ron Hubbard gegründet,
basiert zum größten Teil auf den Lehren von Radhasoami
(Shabd Yoga), Theosophie, der Self-Realization Fellowship-Bewegung,
Scientology und verschiedenen anderen okkulten Lehren.
Ein Großteil von Twitchells Büchern sind Abschriften aus
Julian P. Johnsons Büchern "With a Great Master in India" und "The
Path of the Masters" (beide bereits in den 30er Jahren erschienen).
Twitchells Verbindung zu Kirpal Singh ist umfangreich dokumentiert.
Twitchell wurde 1955 von Kirpal Singh in Washington D.C.initiiert. Die
Inititiationspapiere von Paul Twitchell und Gail Atkinson befinden sich
in Sawan-Kirpal Ashram in Vijay Nagar, Delhi.
EK -ECK - Sogar der Name ECKANKAR ist den Büchern Julian Johnsons
entnommen. "Ek" bedeutet in Hindi "eins", "Onkar" bedeutet "Gott" oder
"das Transzendente". Beides zusammen genommen ergibt den im Sikh
gebräuchlichen Namen für Gott (findet Erwähnung in dem
Gedicht "Japji" von Guru Nanak aus dem 15. Jh.) Twitchell fügt
einfach noch ein "c" hinzu.
KIRPAL SINGH - SUDAR SINGH - In frühen Publikationen (Orion,
Psychic Observer and Search) erwähnt Twitchell häufig die
Namen Sawan Singh, Kirpal Singh und anderer bekannter spiritueller
Meister. Nach der Gründung von Eckankar werden diese Namen
ersetzt, wie z.B. Kirpal Singh in "Sudar" Singh, Swami Premananda in
"Rebazar Tarzs"; von der Heiligen Bibel in "Shariyat-Ki-Sugmad."
Twitchell musste seine Radhasoami-Wurzeln verleugnen, denn er wollte
Eckankar zu einer autonomen Religion machen, die keinen Bezug zu den
vielen Shabd Yoga-Zweigen haben sollte.
DER LEBENDE MEISTER - Der Lebene Meister ist ein wichtiger Aspekt bei
Radhasoami. Laut R. ist nur durch einen lebenden Meister die
endgültige Erlösung bzw. Befreiung der Seele vom Physischen
möglich. Eckankar teilt diesen Glaubenssatz mit den anderen Shabd
Yoga-Richtungen. Während bei Radhasoami die Verehrung des Meisters
sich sowohl auf den spirituellen als auch den physischen Meister
bezieht, gilt bei Eckankar der äußere Meister, der Lebende
Eck-Meister, lediglich als physische Inkarnation des inneren Meistes,
des "Mahanta". Der physische Meister hat wie alle Menschen seine
physischen Beschränkungen, während die spirituelle Macht des
Mahanta für Eckisten grenzenlos ist, da er als Kanal des reinen
Spirit wirkt.
SEELENREISEN - Alle Radhasoami-Zweige sprechen über "das bewusste
Heraustreten aus dem Körper", "dem Sterben während man lebt",
dem "In-sich hinein-Gehen" und legen besonderen Wert auf das
"Über-dem-Körper-Bewusstsein" und die innere Wahrnehmung von
Licht und Ton. Bei Radhasoami finden die außerkörperlichen
Erfahrungen bewusst, d.h. im Wachzustand während der Meditation
statt. Unbewussten Erfahrungen, wie z.B. Träumen wird nicht allzu
viel Bedeutung zugemessen und gelten als unbedeutend.
Paul Twitchells vorwiegende Seelenreisen-Methode waren Träume im
Schlafzustand. In seinen zahlreichen Briefen an Kirpal Singh wiederholt
er viele Male, wie er seinen Körper verlassen hatte, nachdem er
sich zum Schlafen hingelegt hatte. Für Twitchell waren Träume
das Tor zu anderen Welten. Kirpal Singh stand diesem "modus operandi"
skeptisch gegenüber, denn nach seiner Lehre sind Träume
äußerst unzuverlässig und weisen nicht unbedingt auf
ein hohen Bewusstseinszustand hin, sondern eher auf einen niedrigeren.
Und genau da setzte Kirpal Singhs Kritik an Twitchells Manuskript "The
Tiger's Fang" (Der Zahn des Tigers") an.
Der Zustand der außerkörperlichen Erfahrung im Wachzustand
ist, laut Anhängern von Radhasoami, sehr schwer zu erreichen. Dies
ist während des Traumzustandes viel einfacher, aber
unzuverlässiger und zweifelhafter. Dass Twitchell sich auf die
letztere Technik konzentrierte, stellte sich für Neuinteressenten
in Eckankar als vorteilhaft heraus. Bei Radhasoami wird ein Initiierter
dazu angehalten, täglich zweieinhalb Stunden in Meditation zu
verbringen. Bei Eckankar sollen die Chelas ihre täglichen
spirituellen Übungen nur ca. zwanzig Minuten lang verrichten. Fast
jeder Mensch träumt. Die durchschnittliche Erfolgsquote unter
Eckisten müsste somit viel höher liegen als bei Radhasoami,
wo nur Erlebnisse "im Wachzustand" Bedeutung zugemessen wird. Ob
Twitchell dies als Marketingmittel erkannte, ist nicht sicher, aber
hierin liegt sicherlich ein großer Gegensatz zu den Lehren von
Kirpal Singh. Somit ist das Träumen der hauptsächlichste Weg,
um spirituelle Wahrheit zu "erfahren". Der jetzige Leiter von Eckankar,
Harold Klemp und seine Anhängerschaft berufen sich bei der
Beschreibung ihrer inneren Erlebnisse auf ihre Traumreisen.